Man schätzt, dass etwa 80 solcher Völker im Amazonasgebiet zuhause sind. Andere leben verstreut als überlebende Nachfahren von indigenen Völkern, die im letzten Jahrhundert … Indigene (von indigena eingeboren) oder autochthone Völker (ursprüngliche) sind im Sinne der Definition der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen von 1982 (zumeist an den Rand der Gesellschaft gedrängte) Bevölkerungsgruppen, die sich als Nachkommen der Bewohner eines bestimmten räumlichen Gebietes betrachten, die bereits vor der Eroberung, Kolonisierung oder Staatsgründung durch Fremde dort lebten… Das Zentrum für indigene Entwicklung macht auf die Benachteiligung Indigener in Costa Rica bei der Bildung aufmerksam. Neue Erkenntnisse der Mythenforschung deuten darauf hin, dass die ältesten Kulturvorstellungen mythischer Art waren: Menschen waren davon überzeugt, dass alle Vorgänge sowohl im als auch außerhalb des Menschen durch die Geister- oder Götterwelt bewirkt werden. „Ureinwohner“ und „Urbevölkerung“ bezeichnen eine Gruppe, für die Punkt 1 der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen zutrifft: „Zeitliche Priorität in Bezug auf die Nutzung oder Besiedlung eines bestimmten Territoriums: Relativ gesehen die ‚ersten‘ Bewohner eines Gebiets.“ In Europa wären als solches vielleicht die Samen oder die Basken zu bezeichnen (aber auch das ist unklar), anthropologisch korrekt müsste der Ausdruck auf die Neandertaler anzuwenden sein. Ein weiteres Zeichen für die wachsende Anerkennung indigener Völker sind die Änderungen der Verfassungen in einigen lateinamerikanischen Staaten wie beispielsweise Bolivien seit 2009 und Ecuador seit 2008, die maßgeblich durch die UN-Deklaration von 2007 geprägt wurden. In einigen Ländern (wie in Mexiko oder Ekuador) stehen indigene Bewegungen sogar an der Spitze der Protestbewegungen. welchen indigenen Völkern völkerrechtlich der Status eines Volks zukommen sollte. Erstbewohner eines Gebietes 2. Auf den zu Indien gehörenden Andamanen leben mit den Sentinelesen und Jarawa zwei Völker in verschiedenen Graden der Isolation.[27]. Vorreiter Bolivien und Ecuador Über die Definition hinaus wird oft davon ausgegangen, dass diese Bevölkerungsgruppen oft einer politischen oder gesellschaftlichen Marginalisierung ausgesetzt sind. Insofern gibt es heute nahezu keine indigene Religion mehr, die nicht von einer der Weltreligionen beeinflusst wurde.[16]. Indigene in Kolumbien: Angst vor der Doppelkatastrophe. In Brasilien leben mehr unkontaktierte Völkerals anderswo auf der Erde. Außerdem umfasst der Begriff „nationale Minderheit“ auch Gruppen, die selbst eine Vorbevölkerung überlagert haben oder im Nachhinein zugewandert sind. Allein in Hispanoamerika ging die indigene Bevölkerung im Lauf der folgenden gut 150 Jahre insgesamt um circa 90% zurück. Im Vergleich zum Jahr 2000 entspricht dies einem Zuwachs um 49,3 Prozent. Dieter Gawora, Maria Helena de Souza Ide, Romulo Soares Barbosa (Hrsg. Sie werden u.a. Dies sind beispielsweise Ungarn in Rumänien, Dänen in Schleswig-Holstein, Serben in Kroatien oder Polen in Litauen. Diese Debatte wird auch als Streit ums kleine „s“ bezeichnet — verkürzt darauf, ob es eine Sprachregelung zugunsten von indigenous peoples (Völker) oder indigenous people (Menschen) geben soll. 3. Indigene Bevölkerung in Lateinamerika von Covid-19 existenziell bedroht. Indigenen Organisationen und lateinamerikanischen Regierungen stehen qualifizierte Fach- und Führungskräfte zur Verfügung, die sie bei indigenen und interkulturellen Aufgaben unterstützen können. Außerparlamentarische Strategien 7. Politische Partizipation, Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten. Für alle ethnischen Religionen gilt, dass sie weder heilige Schriften noch Religionsstifter kennen und nicht missionieren. Aus der rein rechtlichen Festlegung von Gebieten für Indigene auf diesen drei Kontinenten lassen sich allerdings keinerlei Rückschlüsse auf den ökologischen Zustand oder die konkrete Situation ihrer Bewohner ziehen. Die Bezeichnung „indigene Völker“ ist eine relativ junge Lehnübersetzung wahrscheinlich vom spanischen pueblos indígenas und bezeichnet Gemeinschaften von ursprünglichen Bewohnern einer Region oder eines Landes. Darüber hinaus besteht in ganz Lateinamerika Uneinigkeit darüber, wie beim Abbau von Bodenschätzen in indigenen Gebieten mit den Völkern umgegangen werden sollte. Als Verursacher oder zumindest Dulder dieses Vorgehens werden auch die großen Umweltschutzorganisationen WWF, Conservation International und Nature Conservancy genannt. 2. Jahrhunderts ca. Die Vorbehalte entgegen der Verabschiedung der Deklaration waren einerseits politisch und andererseits theoretisch begründet. In der Bundesrepublik Deutschland sind Dänen, Friesen, Sorben und Roma deutscher Staatsbürgerschaft gesetzlich als nationale Minderheiten anerkannt. Die Verfassung Boliviens [24][25] Je nach Schätzung sollen zwischen 50 % und 90 % aller lebenden Sprachen im 21. Land- und Ressourcenrechte Dabei ist Selbstbestimmung keineswegs gleichbedeutend mit Sezession (obwohl das Sezessionsrecht als Teil des Selbstbestimmungsrechtes der Völker diskutiert wird) und der Gründung eines eigenen Staates, sondern es geht um die prinzipielle Anerkennung eines Rechts. In den Niederlanden werden auch heute „einheimische Niederländer“, also Menschen mit zwei in den Niederlanden geborenen Eltern, als „autochthon“ bezeichnet, in Abgrenzung zu denjenigen, die „allochthon“ genannt werden.[7]. Zwei wesentliche Rechtsinstrumente, die für die Anerkennung und den Schutz der Rechte indigener Völker stehen, sind die Konvention 169 der ILO und die Deklaration der UNO über indigene Völker (ebd., S. 60). Darüber hinaus existieren in Kanada riesige Territorien mit speziellen Rechten für die First Nations wie Nunavut und Nunavik. Die Verfassung Ecuadors, 4. Auf dem Subkontinent ist die Frage, wie indigene Völker behandelt werden, politisch langfristig virulent. Die "Ringvorlesung Lateinamerika" bietet Vorträge zu lateinamerikanischen Themen aus den einzelnen Fachbereichen, die an den Studiengängen BA Regionalstudien und Dipl. In Afrika und Ozeanien gerieten die Stammesreligion besonders ab dem 18. Australiens Aborigines sind seit Anfang des 21. Die Arbeit schließt mit einem zusammenfassenden Fazit und der Bedeutung der neuen Verfassungen für die weitere Entwicklung der Länder. Bedrohte indigene Bevölkerung (mit speziellem Blick auf Lateinamerika) Das Wort „indigen“ (aus dem lateinischen übersetzt) bedeutet `eingeboren´, somit sind mit indigenen Völkern „die Ureinwohner“ oder „die Eingeborenen“ gemeint. plausibel. Zur Beantwortung dieser Forschungsfrage werden im Folgenden die ILOKonvention 169 von 1989 und die UN-Deklaration von 2007 vorgestellt und erläutert. Da sie oftmals in sehr sensiblen Ökosystemen wie Wüstenrändern, Urwäldern, Gebirgen und vor allem kleineren Inseln leben, sind sie besonders von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. (Hrsg. Die Generalversammlung erkannte mit dieser Erklärung den rund 370 Mio. Die Umsetzung der Verfassungen in beiden Ländern gestaltet sich jedoch als schwierig. Die "Ringvorlesung Lateinamerika" bietet Vorträge zu lateinamerikanischen Themen aus den einzelnen Fachbereichen, die an den Studiengängen BA Regionalstudien und Dipl. In einigen Ländern ist die Forderung nach Free, Prior and Informed Consent bereits gesetzlich verwirklicht, so etwa auf den Philippinen. Umsetzung der Verfassungen in die Realität Dabei ziehen die Aktivitäten transnationaler Konzerne oftmals Militarisierung, Gewalt und bewaffnete Konflikte nach sich, so etwa auf der zu Papua-Neuguinea gehörenden Insel Bougainville, bei der ein Bürgerkrieg wegen einer Kupfermine des Konzerns Rio Tinto Group etwa 10.000 Menschen das Leben kostete.[21]. Das Konzept indigen findet teilweise auch dann Anwendung, wenn einzelne Kriterien nicht oder nicht mehr zutreffen. als „plurinationale Staaten“ (Schilling-Vacaflor, 2010, S. Eine einheitliche Definition des Begriffs „indigene Völker“ gibt es nicht. Erfahrung von Diskriminierung Definition nach: MARTINEZ COBO, José 1986 (UN-Sonderberichterstatter) Unter den Begriff indigene Völker oder Stammesgesell- (Bley/König 2005: 762) Dabei ist ungewiss, wieviele Menschen die Reise über den Atlantik von Afrika aus antraten und unterwegs aufgrund v… In der Diskussion besteht eine langjährige Debatte, ob bzw. Stärkung indigener Völker in Lateinamerika Merkmale indigener Völker 1. [17] Dieses zyklische Zeitbewusstsein ist typisch für viele indigene Völker. Des Weiteren wird nach geeigneten Staats- und Entwicklungsmodellen gesucht, wobei das indigene Konzept desBuen ViviroderVivir Buen(Gu- tes Leben) an Bedeutung gewann und in beiden Verfassungen als höchste Priorität verankert wurde (Schilling-Vacaflor, 2010, S. Beispiele sind die Ratana-Kirche der Māori, die Geistertanzbewegung der Prärie-Indianer, der Peyotismus in Nordamerika oder der Laestadianismus bei den nordeuropäischen Sámi. Ein weiterer Meilenstein sind die neuen Verfassungen Boliviens und Ecuadors, die sich bewusst auf ihre indigene Identität berufen. Der Grad der Isolation ist unterschiedlich, einige der Gruppen unterhalten Kontakte zu benachbarten Gruppen oder erlauben Verwaltungsbeamten oder Forschern gelegentlichen Zutritt. Wer als indigen bezeichnet wird, beruht eher auf einer subjektiven Einschätzung, weshalb sich eine einheitliche Zuschreibung indigener Rechte als schwierig gestaltet. Viele indigene Völker verstehen Landbesitz als gruppeneigene, kollektive Rechte, die innerhalb einer Familie, Abstammungsgruppe, Erblinie oder einem Clan eigenständig verwaltet und auch vererbt werden. - Publikation als eBook und Buch Vorbehalte politischer Art bezogen sich auf die Befürchtung, dass individuelle Freiheitsrechte durch kollektive Rechte begrenzt werden könnten (Krotz, 2011, S. 451). Demgegenüber wird in modernen Industriestaaten wie auch in europäisch geprägten, liberalen Gesellschaften der Grundbesitz als ein individuelles Recht verstanden, als Privateigentum. Eine große Zahl der Indigenen hat heute einen westlichen Lebensstil. Lateinamerika Nachrichten Gneisenaustraße 2a 10961 Berlin Telefon + 49 (0)30 - 694 61 00 Mitmachen! In Ecuador trugen die indigenen Bewegungen zu einem kurzfristig erfolgreichen Putschversuch bei, der darin endete, dass Präsident Jamil Mahuad durch seinen Vize ersetzt wurde. Sie bezeichnen indigene Völker daher oft auch als innere Kolonien oder Vierte Welt. Ringvorlesung Lateinamerika SS 2008: Indigenismus und indigene Bevölkerung. Zahlreiche isolierte Gruppen leben in den Regenwäldern Perus und Brasiliens. Seit fast zwei Wochen brennt die nahe gelegene Sierra. Eindeutig um nationale Minderheiten handelt es sich bei Angehörigen einer Ethnie, die in einem anderen Staat die Titularnation stellt, von deren Namen sich also die Bezeichnung des Heimatstaates und seiner Staatsbürger ableitet. In Lateinamerika erschienen zuerst die spanischen und portugiesischen Eroberer, die ihre gewalttätige Herrschaftsübernahme offiziell als „göttlichen Auftrag“ legitimierten. Sie hat auch im 21. aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa Er entstammt der historischen deutschen Völkerkunde und sollte Gruppen mit angeblich „primitiver und kulturloser“ Lebensweise von den „zivilisierten Kulturvölkern“ unterscheiden. Ein bedeutender Faktor bei der Anerkennung und Durchsetzung indigener Rechte stellt die Mobilisierung und Entstehung indigener Organisationen dar. Redaktionssitzung ist jeden Donnerstag um 19 Uhr Impressum // AGB // Datenschutz // Kontakt. In Bolivien dagegen kam es zu Massenunruhen, die in der Flucht des Präsidenten endeten (Wolff, 2004, S. 2). Sie sind die ersten Bewohner eines Gebietes. Die Konvention 169 der ILO oder auch „das Übereinkommen über eingeborene und in Stammen lebende Völker in unabhängigen Ländern“ ist bis heute das einzige rechtlich bindende internationale Übereinkommen, das den indigenen Völkern Schutz und Anspruch auf Grundrechte bietet. Jenes Spannungsverhältnis besteht bis heute aus nachvollziehbaren Gründen fort. 2ff. Einige zählen mehrere hundert Angehörige und leben in den entlegenen Grenzgebieten im Bundesstaat Acre sowie in geschützten Gebieten im Vale do Javari, an der Grenze zu Peru. Da die eigene Sprache ganz wesentlich zum Erhalt einer Kultur beiträgt, gab es – ebenso wie bei sprachlichen Minderheiten in den eigenen Ländern – etliche systematische Versuche, indigene Sprachen auszulöschen. [8], Von der modernen Ethnologie (Völkerkunde) wird die Bezeichnung Naturvölker zur Einordnung von Menschengruppen weitestgehend abgelehnt, da er als abwertend (pejorativ) oder irreführend betrachtet wird. Kreolen und den Indigenas zu untersuchen. - Paragraph 28: Urvölker haben das Recht auf Entschädigung in Form von Ersatz oder angemessene Erstattung für das Land, die Territorien und die Ressourcen, die ursprünglich ihnen gehörten, die sie besetzt oder benutzt hatten und die (ihnen) gegen ihre freie und informierte Zustimmung abge nommen, benutzt oder beschädigt wurden (Amnesty International, o.J.). Ihnen folgten in ganz Amerika im 16. und 17. Entschädigungen, die bei staatlicher Nutzung an indigene Völker gezahlt werden müssten und der Verpflichtung des Staates indigene politische und wirtschaftliche Einrichtungen anzuerkennen. Weltsozialforum in Belem (2009) forderten indigene Organisationen eine Abkehr von der „kapitalistischen Ausbeutung“, welche die „kolonialistische westliche Zivilisation“ über die Länder Südamerikas gebracht habe. Darüber hinaus ist der Begriff „indigen“ in diesem Zusammenhang bisweilen unzutreffend, so beispielsweise für die brasilianischen Quilombolas – Nachkommen afrikanischer Sklaven[13] – oder für viele traditionell lebende Ethnien Afrikas, die in ihren Ländern keine Minderheiten sind und demnach nach der geltenden Definition nicht als Indigene betrachtet werden dürften. Inwieweit diese Gruppen dann unter den Begriff indigen fallen, steht aber in keinen Zusammenhang zu ihrem offiziellen Minderheiten-Status. Die zweite „Generation“ beinhaltet wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte wie das Recht auf soziale Sicherheit, das Recht auf Nahrung oder das Recht auf Bildung und Ausbildung. Widerstand wurde hauptsächlich von Australien, Kanada, Neuseeland und den USA geleistet. [10][11] Eine wesentliche Kritik betrifft heute die mögliche Gleichsetzung mit dem romantisch verklärten Bild des „edlen Wilden“ aus der Zeit der Aufklärung. 2ff.) doppelt so stark verbreitet wie beim Rest der Bevölkerung. Bestrebungen traditioneller Gesellschaften, moderne Kulturelemente als „etwas Eigenes“ in die indigene Kultur zu integrieren, sowie moderner Gesellschaften, indigene Elemente einzufügen, bezeichnet man als Indigenisierung. Die deutsche Entsprechung des Begriffs indigen ist „eingeboren“, doch findet das Wort Eingeborene aufgrund seines kolonialen oder romantisierenden Beiklangs heute wenig Verwendung. - Jede Arbeit findet Leser, Lateinamerikanische Sprachen, Literatur, Landeskunde, Europa-Universität Flensburg (ehem. Zentrale Forderung der meisten Organisationen indigener Völker ist die verbindliche und uneingeschränkte Anerkennung ihrer Menschenrechte, beginnend mit dem Recht auf Selbstbestimmung, wie es in den ersten Artikeln der Internationalen Pakte über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte sowie über bürgerliche und politische Rechte, also der beiden wichtigsten völkerrechtlich verbindlichen Menschenrechtsdokumente ausdrücklich anerkannt wird. 169 der Internationalen Arbeitsorganisation[35] zu den Hauptforderungen. Allerdings hat sich diese Vorstellung als falsch erwiesen. Ähnliches gilt für einen großen Teil der Atomtests der letzten Jahrzehnte, für Atommüllendlager und Großstaudämme. Wichtige Staaten mit großem Anteil indigener Bevölkerung wie Kanada, die USA und Australien haben das Übereinkommen bis heute nicht anerkannt, ebenso wenig Deutschland (ILO, 2012). Indigene Frauen und menschliche Entwicklung in Guatemala ... dass durch die Industrialisierung "unterentwickelter Länder" automatisch eine positive Entwicklung für die ganze Bevölkerung in jenen Ländern ermöglicht würde. Wenn bereits weitgehend assimilierte Ethnien traditionelle Elemente wiederbeleben und in modifizierter Form erneut in ihre Kultur integrieren, spricht man von Re-Indigenisierung. Weltweit haben sich mehr als hundert indigene Gruppen dafür entschieden, von der Außenwelt isoliert zu leben – meist nicht freiwillig, sondern aufgrund katastrophaler Erfahrungen. In allen diesen Publikationen geht es nicht um eine romantisch verklärte Rückkehr zum Leben in der Natur, sondern vielmehr um die Aufnahme bewährter Elemente oder traditioneller, oftmals nachhaltig orientierter Werte ihrer Kulturen in die moderne Lebensweise. verschwinden. So kann die Selbstidentifikation als indigen fortdauern, auch wenn die erlittene Marginalisierung bereits (weitestgehend) überwunden ist, so etwa bei den Inuit in Grönland. Sehr häufig kommt ein spiritueller Bezug zur natürlichen Umwelt vor, allmächtige Götter oder gar (streng) monotheistische Vorstellungen finden sich fast nirgends. Entsprechend sind die Forderungen nach indigenen Rechten überwiegend Forderungen nach Kollektivrechten, insbesondere sozialen Menschenrechten. Sprach- und Bildungspolitik [23] Die Erkenntnis, dass traditionelle indigene Lebens- und Wirtschaftsweisen ein integraler Bestandteil ursprünglicher Naturlandschaften sind, wäre für die betroffenen Völker ein bedeutender Schritt in die richtige Richtung. Die kollektiven Rechte der Völker bilden die dritte Generation der Menschenrechte und sind noch kaum konkretisiert (Vereinte Nationen, 1948, S. Jahrhundert ernsthaft gefährdet sein bzw. 4.1. 3.2. Jahrhundert unter Druck; zuletzt die australischen Aborigines ab Mitte des 19. Die Bezeichnung „autochthone Völker“ (von altgriechisch autós „selbst“, und chthōn „Erde“: „einheimisch, eingeboren, alteingesessen“) ist ein Synonym für indigene Völker, das vor allem im Französischen häufig verwendet wird (peuples autochtones). 1994 wurde überdies der 9. Die Verfassungen beider Länder erkennen als erste in Lateinamerika umfassende Menschenrechte der indigenen Völker an. 1ff.). Sie beinhalten z.B. Bisher wurde es von lediglich 22 Staaten ratifiziert, darunter auch Bolivien (1991) und Ecuador (1998). Hungern indigene Völker, kommen Staaten ihren Pflichten nicht nach, denn sie müssen das Recht auf Nahrung Indigener respektieren, Mit dem Begriff "Indigene" – er ersetzt heute mehr und mehr den in Lateinamerika lange Zeit gebräuchlichen Begriff "Indio", da dieser von vielen als diskriminierend empfunden wird – bezeichnet man die Ureinwohner eines Landes bzw. ): Diese Seite wurde zuletzt am 9. [14], Für eine differenzierte Benennung von traditionell lebenden Bevölkerungsgruppen werden heute verschiedene Umschreibungen verwendet: Laut Anja von Hahn kommt die Bezeichnung „lokale Gemeinschaften“ der wertfreien Auslegung des Naturvolkbegriffes am nächsten.[15]. Als Menschenrechte werden jene Rechte bezeichnet, die jedem Menschen „qua Menschsein“ zustehen. Der indigene Anteil macht etwa acht Prozent der Bevölkerung der Region aus. Beim 8. Etwa 45 Millionen Personen werden zu dieser Gruppe gezählt, womit sie circa 8,3 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Sie sind Opfer von Ausgrenzung und Diskriminierung (DGVN, 2016). September 2007 mit insgesamt 143 Stimmen dafür, elf Enthaltungen und vier Stimmen dagegen die UN-Deklaration „Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte indigener Völker“ verabschiedet (Vereinte Nationen, 2007, S. 16). Sie gelten für alle Menschen weltweit gleichermaßen (Krennerich, 2009). Waren es gegen Ende des 16. - Paragraph 26: Urvölker haben das Recht auf Land, die Territorien und Ressourcen, die traditionell ihnen gehörten, die sie besetzt oder anderweitig erworben hatten. Zwar gilt Lateinamerika generell als wohlhabender als Südasien oder Afrika, dennoch hungern dort weiterhin Millionen Menschen. Sie haben das Recht auf ein Leben ohne jegliche Form von Diskriminierung. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) verabschiedete 1989 die Konvention 169 über indigene Völker, welche letztendlich 2007 während einer Generalversammlung der UNO in deren Deklaration integriert wurde (Vereinte Nationen, 2007, S. 16). Regionalwissenschaften Lateinamerika beteiligt sind. Die Erklärung über die Rechte indigener Völker ist im Gegensatz zur ILO-Konvention 169 rechtlich nicht bindend. Das Wort kennt eine französische Entsprechung (les Naturels), aber keine englische. Die „Demokratien geringer Intensität“ 3. Geschichte und Entwicklung der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas Es geht im Wesentlichen darum, das Verhältnis zwischen den Spaniern bzw. Bereits im 16. Weitere Ursachen der Mobilisierung der Ureinwohner 4. Sie soll jedoch als Mess- und Beurteilungsgrundlage für das Handeln oder Unterlassen von Staaten bezüglich indigener Völker gelten (Amnesty International, o.J.). Indigene (von indigena „eingeboren“) Völker sind im Sinne der Definition der UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen von 1982 Bevölkerungsgruppen, die sich als Nachkommen der Bewohner eines bestimmten räumlichen Gebietes betrachten, die bereits vor der Eroberung, Kolonisierung oder Staatsgründung durch Fremde dort lebten, die eine enge (emotionale, wirtschaftliche und/oder spirituelle) Bindung an ihren Lebensraum haben und die über eine ausgeprägte ethnisch-kulturelle Identität als Gemeinschaft mit eigenen soziopolitischen und kulturellen Traditionen verfügen. Besonders hoch ist der prozentuale Anteil indigener Bevölkerung in Bolivien, Guatemala, Peru und Ecuador. Indigenen weltweit das Recht auf Selbstbestimmung und Kontrolle über ihr eigenes Land an, wobei die folgenden Kernsätze verabschiedet wurden: - Die Vollversammlung erkennt an, dass die Urvölker Anspruch auf den Respekt und Schutz ihrer Rechte haben, die sich aus (...) ihrer Kultur, ihren spirituellen Traditionen, der Geschichte und Phi losophie sowie dem Recht auf ihr Land, ihre Territorien und deren Ressourcen ergeben. Ureinwohnern und für Brasilien zwischen 500.000 und 2,5 Mio. Auch die Einrichtung von Großschutzgebieten zur Erhaltung der Natur verläuft nicht immer konfliktfrei für die Ureinwohner. In der Literatur geht man von schwankenden Zahlen der weltweit lebenden „Ureinwohner“ aus. Das Wort indigen setzt sich zusammen aus dem altlateinischen indi- (indu-) „innen, ein-“, und -genus „geboren“, was als „eingeboren“ oder „Eingeborener“ zu übersetzen ist. In Fällen, wo z. So wurden insbesondere in mehreren afrikanischen Ländern indigene Gruppen von ihrem angestammten Land vertrieben, um die Gebiete in Nationalparks umzuwandeln. Die Linke in Lateinamerika. [22] Auf der anderen Seite verlieh der WWF 2011 einem samischen Verein in Nordschweden eine Auszeichnung für das zukunftsweisende indigene Management des Laponia-Welterbeparks. Wer von indigenen Völkern spricht, meint heute meist die Nachfahren der Erstbewohner*innen einer Region. [31] Eine weitreichende anti-westliche Philosophie, die den Europäer als krankhaft bösen Menschen darstellt, dessen Symptomatik (genannt „Wétiko-Psychose“) sich seuchenartig auf die unterworfenen Völker übertragen würde, entwickelte der US-indianische Professor Jack D. Forbes. Verschiedene Verwertungsinteressen der Industriestaaten an Rohstoffen und Materialien kommen schnell in Konflikt mit indigenen Völkern bezüglich der Vorstellungen von Landnutzung. 2. Die Geschichten deren Wirkens, die der Philosoph und Mythosforscher Kurt Hübner als archai bezeichnet, zeugen von einer großen emotionale Verwandtschaft mit der Welt, einer allgegenwärtigen Spiritualität und einem zyklischen Zeitbewusstsein, dass den Jahreslauf der Natur ritualisiert. Wie die Cepal in ihrem Bericht schätzt, betrug die Anzahl der indigenen Bevölkerung Lateinamerikas im Jahre 2010 etwa 45 Millionen Menschen. Für das spätere Hispanoamerika erscheint ein Richtwert von rund 35-40 Mio. Schätzungen zufolge machen die indigenen Völker rund 10% der Bevölkerung von Lateinamerika und der Karibik aus. Weitere Bedenken galten den natürlichen Ressourcen auf indigenem Grund bzw. Auf der Ebene des internationalen Rechts gehören die Verabschiedung einer Erklärung der Rechte indigener Völker der UN-Generalversammlung vom 13. ): UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen, Expertenmechanismus für die Rechte indigener Völker, UN-Sonderberichterstatter für die Rechte indigener Völker, Ständige Forum für indigene Angelegenheiten, Indigene Bevölkerungsgruppen in Wildnisgebieten, traditionelle indigene Lebens- und Wirtschaftsweisen, „Traditionelle Völker und Gemeinschaften“ in Brasilien, Ständiges Forum über indigene Angelegenheiten, über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, Indigene Völker Mittelamerikas und der Karibik, Indigene kleine Völker des russischen Nordens, Ständiges Forum für indigene Angelegenheiten, Vereinte Nationen: Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker, Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie, humanrights.ch, Definition Indigene Gruppen, Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Text der gesprochenen Version (14. Einige UN-Institutionen vermeiden diese Problematik gezielt, so hieß die zuständige UNO-Arbeitsgruppe Working Group on Indigenous Populations (UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen (UNWGIP)), das 2008 neu eingerichtetes UN-Gremium in New York heißt Permanent Forum on Indigenous Issues (Ständiges Forum über indigene Angelegenheiten). Universität Flensburg). Lateinamerika ist die Weltregion mit einem der höchsten Anteile indigener Völker. 250.0000 Menschen ausgegangen (Edelmayer 2001: 72). Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen gehören die ursprüngliche Bindung indigener Gruppen an ihre jeweiligen Gebiete, der Umstand der sozialen und politischen und ökonomischen Verdrängung (Marginalisierung) sowie der größere kulturelle und soziale Abstand zur jeweiligen Mehrheitsgesellschaft. Die Bezeichnung Volksgruppe kann sich auch auf einzelne ethnische Gruppen innerhalb von polyethnischen Gesellschaften beziehen (Vielvölkerstaaten), und in der Umgangssprache kann damit jegliche ethnische Minderheit gemeint sein. Sie setzen somit ein wichtiges Zeichen für die wachsende Anerkennung indigener Völker. acht bis zwölf Prozent, das entspricht etwa 40 bis 50 Millionen Menschen. Ringvorlesung Lateinamerika SS 2008: Indigenismus und indigene Bevölkerung.

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